Wer wehmütig zurückblickt und sich wünscht, es wäre alles wieder wie früher, ist als Führungskraft ungeeignet.
Wenn wir heute Führungspositionen besetzen, dann häufig im Zusammenhang mit digitaler Transformation. Die Kandidatinnen/Kandidaten sollen diesen Change Prozess einleiten, begleiten und zum Erfolg bringen. Das alles in einer Zeit, in der es unmöglich ist, langfristig über mehrere Jahre hinweg zu planen. Die Herausforderungen im Hinblick auf Agilität, Mitarbeiterführung und Kundenzentrierung sind andere als noch vor 3–5 Jahren und erfordern neue Skills. Vor allem aber braucht es in dieser VUCA-Welt Resilienz. Es bedarf schon einer gewissen Robustheit, um sich den Störungen zu widersetzen, die derzeit auf einen einwirken, um dennoch planvoll und zielorientiert zu arbeiten und auch Mitarbeitende ruhig durch diese turbulenten Zeiten zu führen. Erfolgreich sein kann nur, wer bereit ist, sich (schnell) veränderten Rahmenbedingungen anzupassen – also Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Wer in der Vergangenheit feststeckt, wehmütig zurückblickt und sich wünscht, es wäre alles wieder wie früher, hat keine Chance. Wer sich hingegen auf Neues einlässt und auf ungewohntes Terrain vorwagt, kann Zukunft mitgestalten.
Natürlich sind in einer zunehmend digitalisierten Welt auch digitale und technologische Skills nötig. Diese umfassen die Fähigkeit, digitale Arbeits- und Managementmethoden erfolgreich einzusetzen und ein grundlegendes Verständnis digitaler Geschäftsmodelle und -prozesse. In Zukunft wird es noch viel wichtiger, Data in Erkenntnisse umzuwandeln und für Unternehmen nutzbar zu machen (KI). In unserem Executive-Search-Alltag sehen wir, dass Menschen, die offen für Neues sind, sehr viel schneller in der Lage sind, dieses Know-how auf- und auszubauen. Solche Menschen brauchen wir in den Führungsetagen.
Erfolgsfaktor: lebenslanges Lernen
Führung beinhaltet heute, den Mitarbeitenden zu vermitteln (idealerweise natürlich auch durch Vorleben), dass es in ihrer Verantwortung liegt, sich weiterzuentwickeln und dass Lernen am Arbeitsplatz Teil des Jobs ist.
Erfolgsfaktor: privater Ausgleich
Die zunehmende Agilität am Markt, verkürzte Produktlebenszyklen, die beginnende Rezession … – die Anforderungen an Führungskräfte und der damit verbundene Druck, die eigene Führungs- und Arbeitsweise entsprechend anzupassen, sind hoch. Zudem ist der Job im Home-Office allgegenwärtig. Der private Ausgleich ist wichtiger denn je. Ob beim Sport, durch Zeit mit der Familie, in der Stille/Meditation usw. – jeder braucht einen Ort zum Runterfahren und Kraft tanken.
Erfolgsfaktor: vom Wandel inspirieren lassen
Man kann sich vom Wandel lähmen oder inspirieren lassen. Wir brauchen mehr Menschen, die Option 2 wählen. Menschen, die all das Nebulöse in dieser VUCA-Welt fassbar und damit Entscheidungen möglich machen. Menschen, die eine Vision entwickeln, wie sich trotz aller Widrigkeiten Ziele erreichen lassen.
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